Urlaub und Geocachen auf Gotland

Stadttor und -brücke in Visby

Der diesjährige Sommerurlaub führte uns (endlich einmal) auf die schwedische Ostseeinsel Gotland. Diese „Perle der Ostsee“ ist nicht nicht nur die Urlaubsinsel der Könige und die schwedische Sonneninsel schlechthin, sondern auch die Heimat von ca. 750 Caches. Einige davon musste/konnte/durfte ich natürlich besuchen.
Eines vorweg: Den ultimativen „Must have“-Cache habe ich in den knapp drei Wochen nicht entdeckt, aber wir waren auch im Familienurlaub und nicht auf Powertour unterwegs und haben nur gut 10% der Caches gesucht. Insofern wird dies vielleicht eher eine Reise- als ein Cacherbericht.

Anreise: Zwischen der Ostküste Schwedens und der Insel Gotland liegen ca. 80km Wasser, so dass mit Auto/Wohnwagen o.ä. nur die Fähre bleibt. Nahe der Inselhauptstadt Visby gibt es auch einen kleinen Flugplatz mit einer Linienverbindung u.a. nach Stockholm. Die Fähre fährt von Oskarskamn oder von Nynäsham mit zwei bzw. drei Abfahrten täglich ebenfalls nach Visby (Info & Buchung: https://www.destinationgotland.se/de/Fahre/). Die Nachtfähren sind erheblich günstiger als die Verbindungen am Tag; wenn man sich dann mit einem Sessel im Salon (in unserem Fall: Hundesalon) bescheidet, kommt man billiger „rüber“ als in einer Kabine, die man für die dreistündige Überfahrt ohnehin nicht braucht.

Unterkünfte: Überall auf der Insel gibt es (schöne und weniger schöne) Campingplätze, uns haben die Plätze Visby Strandby (nördlich von Visby an der Ausfallstraße 149), Burgsvik Camping und Åminne Camping besonders gut gefallen, da etwas ruhiger. Die Plätze südlich von Visby sind sehr „halli-galli“, der Platz in Visby am Meer (in der Nähe des Krankenhauses) ist zwar nachts geöffnet und sammelt so die Nachtfährenfahrer ein, ist aber unverhältnismäßig teuer.

Apropos teuer: Die Lebenshaltungskosten liegen in Schweden nur knapp über den hiesigen, also längst nicht so teuer wie Dänemark oder gar Norwegen. Alle Läden akzeptieren VISA als Zahlungsmittel; interessanter Weise fällt dabei keine Auslandsgebühr an (zumindest nicht bei unserer DKB VISA, normal sind 1,75% Gebühren).

Sehenswürdigkeiten: Gotland bietet vor allem eines: Natur! Auf jeden Fall sollte man Abstecher zu den wilden Felsformationen („raukar“) an der Nord- oder Südküste machen, überhaupt sind Nordinsel (Farö) und Südzipfel von der Landschaft her besonders. Ansonsten haben die Wikinger überall ihre Spuren hinterlassen; es gibt zahlreiche Grabstätten, Schiffssetzungen und andere Relikte zu beobachten. Hier ist das Geocaching ein guter Fremdenführer – fast alle Sehenswürdigkeiten sind bedost und erläutert, oft mehrsprachig.

In der Inselmitte findet sich ein geschütztes Areal für die einzige schwedische Wildpferderasse; wenn man Glück hat, kann man einige Exemplare der seltenen „Russ“ in der Nähe der Stadt Roma antreffen oder sogar streicheln.

Ein Highlight ist sicherlich die Inselhauptstadt Visby; diese alte Hansestadt besitzt eine der besterhaltenen Befestigungsanlagen Europas (UNESCO-Welterbe). Auch das (Alt-) Stadtbild ist mittelalterlich – schmale Kopfsteinpflastergassen winden sich den Hang vom Hafen hinauf zwischen zahlreichen Kirchen und -ruinen hindurch zu den Marktplätzen. Dank vorausschauender Stadtväter ist der historische Ortskern in den Sommermonaten komplett autofrei. Und wer (so wie ich) mit den alten Pippi-Langstrumpf-Verfilmungen aus den 1960er-Jahren aufgewachsen ist, findet die Drehorte fast unverändert an jeder Ecke der Stadt wieder – es gibt sogar einen kleinen Stadtführer „auf Pippis Spuren“ (kostenlos im Turistbyraa). Die „Villa Kunterbunt“ (das Original aus den Filmen) ist heute ca. 10km südlich von Visby im Freizeitpark „Kneippbyn“ zu besichtigen.

Caches: Ob Wikingergräber, Pippi-Drehorte, historische Mühlen oder Naturdenkmäler – alles Sehenswerte ist mit (meist nicht so sehenswerten) Dosen bzw. Earthcaches gespickt. Eine witzige Idee, die allerdings etwas Zeit erfordert, ist die „Gute“-Serie. Der (dänische) Owner IngeVidare hat es sich zu Nutze gemacht, dass an jeder größeren Straßenkreuzung bzw. Besiedlung eine Kirche steht (die Menge der Dorfkirchen auf Gotland ist schon erstaunlich!), und hat die Insel Gotland (altschwedisch: „Gute“ oder „Gutaland“) in die drei Bereiche Nord, Mitte (Mellan) und Süd (Syd) unterteilt. In jedem Bereich sind ca. 30 Dosen zu finden; alle zusammen ergeben die Lösung des Nord-/Mitte-/Süd-Bonus. Die drei Bonusdosen enthalten dann die Lösung für den Superbonus „Gutaland“. Wer diese knapp 100 Dosen gesucht und gefunden hat, hat wohl jede Kirche der Insel gesehen …

Ausflugstipps: Auf die Naturreservate „Karlsinseln“ (Lilla und Stora Karlsö) haben wir es leider nicht geschafft, ebenso wenig auf die Gotska Sandön (Insel 30km nördlich von Farö, Fähre ab Farösund)  – es soll sich aber lohnen.

Einen kleinen Eindruck vermittelt vielleicht die Fotogalerie.

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert